...findet
leichter neuen Käse.
Das mag jetzt, auf den ersten Blick,
etwas seltsam und verworren klingen. Ein Zitat aus dem Text „Die Mäusestrategie für Manager“ von
Spencer Johnson. Worum geht es? Im Original lautet der Titel „Who moved my cheese?“. Klarer wird der Inhalt dieses Büchleins auch
mit der englischen Überschrift kaum.
Die Mäusestrategie erzählt vom Umgang
mit Veränderung. Das kommt uns doch allen irgendwie bekannt vor. Change process
statt Konsolidierung. Oder vermische ich da etwa zwei völlig unterschiedlich
anzuwendende Begriffe?
Veränderungen hat es ja bekanntlich
auch bei mir gegeben. Mehrfach schon: Einschneidener Art nach dem Grounding im
Jahr 2001, bei unserem Wegzug nach Abu Dhabi anno 2006 und schliesslich bei der
Rückkehr vor fast genau einem Jahr (19. Juni 2011). Die Wüstenspuren haben sich im Sand verloren. Vom Wind verweht,
verwischt, ausgelöscht. Aber auch der Expat
im Exil ist heute kein echter Expat mehr. Durch sämtliche vier Jahreszeiten
im Schweizerland gewalzt, fühle ich mich geläutert, Vieles fühlt sich wieder vertraut(er) an. Bekannt, und doch anders als vor den Jahren im Emirat. Ein Winter in der Schweiz in seiner vollen Länge, weckt Wehmut nach
Sonne und Palmen. Ebenso die frühmorgendlichen Nebelschleier im September über dem Zürcher Unterland .
Veränderung ist angesagt. Ein
Kostümwechsel hinter geschlossenem Vorhang. Genau so eben, wie in der
„Mäusestrategie“ beschrieben.
Das
Leben ist kein schöner gerader Gang,
den
wir ungehindert frei durchschreiten,
sondern
ein Labyrinth aus Korridoren,
durch
die wir unsern Weg zu bahnen haben,
verirrt
und verwirrt und immer aufs Neue
in
Sackgassen gefangen.
A.J. Cronin
Veränderungen bringen neuen Schwung,
helfen uns, sich von angesetztem Lebensrost zu lösen. Damit verbunden die Chance zur
Weiterentwicklung.
Ich empfehle die Mäusestrategie zur
Lektüre. Eine amüsante Metapher. Wer keine Lust hat, solls einfach lassen. Ich werde
es in Zukunft nämlich auch lassen; das Bloggen als Expat im Exil. Ganz einfach,
weil mir der Sinn nach einer Pause und nach Veränderung steht. Vielleicht auch, weil ich Luft brauche. Vielleicht,
weil ich es vorziehe, mit dem Hund über die Felder zu streifen. Mehr Natur, und,
ganz wenig weniger Computer. Sechs Jahre bloggen sind vorerst genug.
Ich arbeite wieder, wie vor meiner Abu
Dhabi Zeit, als Instruktor. Ausserdem gehöre ich seit wenigen Wochen jenem Team
an, das für die Aus- und Weiterbildung der Piloten-Instruktoren zuständig ist. Spannend, herausfordernd. Die Einarbeitung allein nimmt ein ganzes Jahr
in Anspruch.
Nff, skypointer, G! oder das TWR
Mädel, der „Shooting star“
inmitten bloggender Schoggi-Piloten, werden weiter für aviatische Unterhaltung
sorgen: Mit Berichten aus dem Cockpit, dem Tower, dem Crew-Bunk oder der
Banane. Mit Erzählungen aus New York, Kloten, Hong Kong oder Dübendorf. Mit Geschichten
eben, die ein Flieger- oder Lotsenleben schreibt.
Ich melde mich also ab. Nicht ohne für
die langjährige Treue vieler unschuldiger und anfänglich ahnungsloser LeserInnen, für vielseitiges Interesse und zahlreiche aufbauende Kommentare und
Feedbacks herzlich zu danken!
Bei der „Mäusestrategie“ geht es, wie bereits erwähnt, um den Umgang mit
Veränderung. Oder banal ausgedrückt; was mache ich, wenn im Käselager
unvermittelt der Käse ausgeht. Uns Schweizern droht zwar keine Käseknappheit,
doch vor Veränderungen sind wir nicht gefeit. Und wir alle können uns die Frage nach der eigenen Strategie stellen: Schnüffel und Wusel - oder eher Grübel oder Knobel...?
Happy reading, Happy landing und Hasta la
Vista...