Saturday, November 12, 2011

11

11 ist die kleinste existierende Schnapszahl und die kleinste zweistellige Primzahl. Zerlegt man sie in ihre Ziffern und ordnet den beiden Einsen die Buchstaben des Alphabets zu, so erhält man AA. Die beiden Buchstaben gelten im Islam als heilig. Denn AA ist eine Abkürzung für „Allahu Akhbar“, was so viel heißt wie „Gott ist groß“. Für muslimische Gläubige ist die Elf also eine besonders religiöse Zahl.
Auch in der Bibel kommt der 11 eine spezielle Bedeutung zu. Es ist bekannt, dass Jesus von Nazareth zwölf Jünger hatte. Aber nur elf der 12 hielten ihrem Meister die gelobte Treue. Der Zwölfte, Judas, verriet Jesus für wenig Geld. Woraus man die These entwickeln könnte, dass elf die ideale Zahl für Treuebünde ist.
Die 11 bringt aber nicht nur Pfarrerherzen und Mathematikerseelen in Schwung. Erscheint sie doppelt auf den Kalenderblättern – als 11.11 – erlöst sie eingefleischte Fasnächtler vom langen Warten. Und taucht sie gar in heiliger Dreifaltigkeit auf, brechen viele Romantikerherzen. Standesämter und Kirchen gehen unter in der Flut heiratswilliger Paare.. 

Auf den nächsten 11.11.11 wird die Zeitschreibung lange warten müssen. Wer gepatzt hat (wobei auch immer), kann bestenfalls noch einmal am 12.12.12 Anlauf nehmen. Nachher brauchts viel Geduld und noch mehr Enkelkinder bis zum nächsten „Triple date“. Bis zum 01.01.(300)1 dauert es nämlich satte 988 Jahre...

Ah – etwas wollte ich noch anfügen: Ich habe gestern weder geheiratet, noch habe ich mir eine Fasnachtsmaske über den Kopf gestülpt, sondern bin artig, wie vom Arbeitgeber geheissen, nach Boston geflogen. Bei USA-Trips müssen auch Besatzungsmitglieder ein Zollformular ausfüllen. Wer die Amerikaner kennt, weiss um ihre Eigenheiten, beispielsweise bei der Datumsschreibung: Zuerst der Monat, dann erst kommt der Tag.
Das spielte gestern für einmal keine Rolle, es gab nicht viel zu überlegen: Der 11/11 bleibt der 11/11. Da machen auch die US-Boys und Girls keine Ausnahme.   

4 comments:

  1. … auch im Biercomment der Studentenverbindungen hat die 11 eine wichtige Bedeutung. In §11 heisst es da traditionell: porro bibitur! – es wird weitergesoffen…

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  2. @nff: da kann ich leider nicht mitreden. Höchstens mitsaufen...

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  3. ...und Solothurn wurde 1481 als elfter Kanton in die Schweizerische Eidgenossenschaft aufgenommen. In der schmucken Barockstadt gibt es elf Kirchen und Kapellen, elf historische Brunnen und elf Türme. Die St.-Ursen-Kathedrale birgt elf Altäre sowie elf Glocken, ihre imposante Freitreppe teilt sich in Abteile zu je elf Stufen. Und Fasnacht wird auch gefeiert...

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  4. @Anonymous: Das klingt wirklich interessant! Solothurn, die Stadt der "Elfen". Zufall oder geplant...?

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