Auf Sutter folgt Dosé. Eine bekannte Abfolge, mit dem unwesentlichen Unterschied nur, eines einzigen Buchstabens. Aber letztlich spielt ein „t“ mehr oder weniger keine Rolle. Entscheidender müsste eigentlich die Fachkenntnis des neuen Chefs sein.
Im Fussball, so lehren uns hitzige Diskussionen immer wieder, darf ein jeder Experte sein. Also auch der Tausendsassa-CEO, der sein Talent ja bereits vor Jahren in Basel, Zürich und Arabien unter Beweis gestellt hat.
Zukünftig befasst sich Dosé also nicht mehr mit Fliegenden sondern mit Hüpfenden. Sie tun dies vorwiegend auf Gras. Geflogen wird nur in Ausnahmefällen, etwa bei ungenügenden Leistungen. Dann allerdings nicht mit dem Flieger. Und keinesfalls erste Klasse. Ansonsten kann man das Ganze noch dem Trainer in die Adiletten schieben. Ein klitzekleines bisschen Verantwortung wird er wohl noch übernehmen.
Bei GC gibt es im Grunde genommen nicht mehr viel zu verlieren. Aus den einst erfolgreichen Hoppers sind müde Kriecher geworden,
Und Niederhasli im schönen Zürcher Unterland hat zweifellos auch seine Reize. Bescheidener zwar als Bahrain oder Basel, aber bei 8500 Einwohnern darf man getrost mit der kleineren Kelle anrichten. Im Gemeinderat wie in der Beiz.
Eigentlich wälze ich heute Mittag, auf der Rückfahrt vom Flughafen, andere Gedanken als die Rochade im GC-Vorstand. Vor Stundenfrist erst aus New York kommend gelandet, versuche ich meinen Aktivitätsstatus zu drosseln. Wie immer nach solchen Flügen verschmelzen Eindrücke und Gesichter der letzten beiden Tage in meinem Kopf zu obstrusen Gebilden. Die Müdigkeit der schlaflosen Nacht macht mich träge.
Der Copi und ich wurden auf dieser Reise begleitet. Bei ihm war’s der Cousin, dem der Sinn bei seinem ersten Besuch im Big Apple nach Sightseeing stand. Bei mir das TWR Mädel, die jedoch die Beobachtungen im Cockpit über alles stellte.
Mit der Einreise taten sie die Beiden schwer und strauchelten bereits an der ersten Hürde, der Immigration. Sie positionierten sich in der Menge der Wartenden derart (un)geschickt, dass sie auch noch am Warten waren, als das Swiss-Gepäckband schon lange leer und verwaist seine Runden drehte.
Es kam aber dann doch noch alles gut. Heute Morgen, beim Anflug in Zürich überholten wir, mit einem Hauch schlechten Gewissens, sogar den dümpelnden Kollegen nff. Unser märchenhaftes Glück mag an der Lotsenfee, am holden Minnesänger oder am blonden Engel Maria gelegen haben. Der Datenschutz verbietet mir in diesem Fall die Veröffentlichung weiterer Details. Vielleicht, wer weiss, werde ich eines Tages in der Lage sein, den Schleier zu lüften.
Die Grashoppers sind mir in diesem Punkt einen gewichtigen Schritt voraus. Sie haben getan und gesagt, was getan und gesagt werden darf. Oder werden kann. Oder vor (vielleicht) längerer Zeit auch getan und gesagt hätte werden müssen.
Aber was weiss ich armer Träumer denn schon. Schliesslich bin ich Pilot und nicht Fussballfachmann...